Wachstumsschub für Arme und Beine – deine Schwangerschaft macht sich körperlich nun immer stärker bemerkbar. Gönne dir daher viel Ruhe und Pflege. Dein Baby hat nach wie vor noch viel Platz für Bewegungen, obwohl sich seine Extremitäten von Tag zu Tag vergrößern und damit seine endgültigen Proportionen immer deutlicher werden.
Das Baby in der 18. SSW
In der 18. Schwangerschaftswoche ist das Baby in der Scheitel-Steiß-Höhe zwischen 12 und 14 Zentimetern lang und wiegt zwischen 125 und 190 Gramm. Auch die Raumverhältnisse im Uterus verändern sich: Der Fötus ist jetzt erstmals genau so groß oder etwas größer als die Plazenta. Auch die Nabelschnur verändert ihre Konsistenz – in den nächsten Wochen wird sie deutlich länger, dicker und fester werden, um das Baby optimal mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen.
Das Längenwachstum konzentriert sich in diese Woche vor allem auf die Extremitäten – der Körper des Kindes kommt seinen endgültigen Proportionen damit immer näher. Auch die Fettreserven des Fötus werden kontinuierlich aufgefüllt. Die Geschlechtsorgane des Babys sind jetzt vollständig entwickelt.
Die Ohrknöchelchen verknöchern in dieser Woche immer stärker, so dass es immer differenzierter auf Geräusche reagiert. Bei kleinen Mädchen sind Vagina, Gebärmutter und Eierstücke nun an ihrem endgültigen Platz.
Einen Schlaf-Wach-Rhythmus hat das Baby in der 18. SSW jedoch noch nicht. Über den Tag verteilt schläft es rund 20 Stunden. Tagsüber wird es von den Bewegungen der Mutter beruhigt und in den Schlaf gewiegt. Wenn diese sich weniger bewegt, wird meist das Kind aktiv.
Ab der 18. Schwangerschaftswoche kann der Arzt auf dem Ultraschallbild erkennen, ob das Herz des Babys sich normal entwickelt hat. Die Herztöne des Kindes waren mit einem Stethoskop bereits in der vergangenen Woche erstmals hörbar.
Die Mutter – erste Belastungssymptome durch die Schwangerschaft
In der 18. SSW ist die Gebärmutter auf Melonengröße angewachsen und etwas unterhalb des Bauchnabels deutlich tastbar. Durch ihr Gewicht nimmt auch die Belastung der Mutterbänder weiter zu.
Bei einigen Frauen stellen sich in dieser Woche leichte Gleichgewichtsprobleme und Schwindelgefühle ein, da die Gebärmutter ihre Stellung jetzt stärker nach vorn verlagert. Diese Umstellung wird jedoch meist sehr schnell bewältigt. Der Kreislauf muss eine stetig wachsende Menge an Blut durch die Gefäße transportieren, was zu Blutdruckschwankungen und Kreislaufstörungen führen kann.
Typisch für die Schwangerschaft ist oft ein zu niedriger Blutdruck mit Schwindelgefühlen und gelegentlichen Schwächeanfällen. Nach einer Ruhepause legen sich diese Beschwerden jedoch in der Regel schnell. Viele Schwangere verspüren nach dem Energieschub der vergangenen Wochen jetzt ein größeres Ruhebedürfnis, das sie sich in ihrem Alltag auch erfüllen sollten.
Sodbrennen kann sich ab jetzt verstärkt bemerkbar machen. Die Schwangerschaftshormone lockern alle Gewebe des Körper auf, auch die Muskulatur der Speiseröhre ist davon betroffen. Da die wachsende Gebärmutter die inneren Organe nach oben und gegen den Magen drückt, wird es immer häufiger passieren, dass Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt.
Flaches Liegen in der Nacht verstärkt die Beschwerden. Hilfreich ist, wenn Kopf und Rücken etwas höher liegen als der Rumpf. Manchmal kann auch ein Stillkissen für einen bequemeren Schlaf sorgen: einfach zwischen die Beine geklemmt, entlastet es Bauch und Rücken. Mehre kleine Mahlzeiten am Tag entlasten den Verdauungstrakt und sorgen dafür, dass der Körper in kürzeren Intervallen die Energie bekommt, die er jetzt nötig braucht.
Durch das Skelettwachstum den Kindes wird eine ausreichende Zufuhr von Kalzium ab der 18. Schwangerschaftswoche noch wichtiger als zuvor. Damit das Spurenelement im Körper optimal verwertet werden und für gesunde Knochen und Zähne sorgen kann, muss die Nahrung auch ausreichend Vitamin D enthalten.
Vitamin D reguliert den Kalzium und Phosphor-Spiegel im Körper, es kommt vor allem in Fisch – in besonders hohen Konzentrationen beispielsweise in frischem Hering – und Hühnereiern vor. Im Handel sind auch mit Vitamin D angereicherte Milchprodukte oder Müslimischungen erhältlich. Ein Vitamin-D-Mangel (wie auch ein Magnesiummangel) äußert sich oft durch häufige Wadenkrämpfe. Hebamme oder Arzt werden in diesem Fall zu Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Fischöl-Kapseln raten.
Diese Mangelerscheinung kommt jedoch äußerst selten vor – neben der Aufnahme mit der Nahrung wird Vitamin D im menschlichen Organismus auch durch Sonneneinstrahlung gebildet. Bereits 15 Minuten Sonne täglich reichen aus, um unseren Körper mit der erforderlichen Mindestdosis zu versorgen. Ideal ist, wenn schwangere Frauen den täglichen Aufenthalt im Freien mit einem erholsamen Spaziergang oder einem sanften Ausdauersport verbinden.
In der 18. Schwangerschaftswoche sind sportliche Betätigungen wie Joggen, Radfahren oder Nordic Walking noch problemlos möglich. Zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden der Schwangeren tragen sie in hohem Maße bei.
Oft zeigen sich in dieser Woche die ersten Dehnungsstreifen an Bauch und Busen – durch regelmäßige Hautpflege, Massagen sowie milde pflanzliche Massageöle bleibt die Haut elastisch und kann die Belastung durch das Wachstum der Körperformen besser kompensieren. Die Brüste wachsen weiter und sind deutlich empfindlicher als bisher. Ein gut sitzender BH, der weder drückt noch spannt, ist daher ein Muss.
Weichspüler sollte für die Dessous ab jetzt nicht mehr verwendet werden, da er die empfindlichen Brustwarzen und Warzenhöfe oft schmerzhaft reizt. Erfahrene Hebammen empfehlen, zur Vorbereitung der Brüste auf das Stillen von Zeit zu Zeit BH-Pausen einzulegen, die allerdings vor allem in persönlichen Entspannungszeiten komfortabel sind.
Durch das Wachstum von Kind und Uterus leiden viele Frauen ab der 18. SSW unter häufigem und starkem Harndrang. Auch das durch die Schwangerschaft aufgelockerte Gewebe des Beckens wird durch das Kind belastet. Ein Beckenbodentraining kompensiert die Folgen durch seine Kombination von Atemtechniken und gezielten Muskelkontraktionen. Nach der Geburt findet es auch in der Rückbildungsgymnastik Verwendung.
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