Scheiden- und Gebärmuttersenkung » Ursachen & Behandlung

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Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

Scheiden- und Gebärmuttersenkung » Ursachen & Behandlung

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Vorbeugung durch Beckenbodentraining, gesunde Ernährung und Sport – Eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung entsteht, wenn die Muskeln und Bänder des Halteapparats der inneren Geschlechtsorgane an Spannkraft verlieren und nicht mehr in der Lage sind, diese an ihrer anatomisch korrekten Position zu halten.


Ursachen für eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung

An der Entstehung einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung wirken meist mehrere Faktoren mit. Zu diesen gehören:

  • Der natürliche Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verliert der Halteapparat von Vagina und Uterus einen Teil seiner Elastizität. Spätestens nach dem Eintreten der Wechseljahre prägt sich eine – oft nur leichte – Scheiden- und Gebärmuttersenkung bei fast allen Frauen aus.
  • Schwangerschaft und vaginale Geburten: Jede Schwangerschaft und jede vaginale Geburt belastet den Beckenboden sowie die anderen Muskeln und Bänder im Unterleib. Während der Schwangerschaft macht sich diese Belastung beispielsweise durch ein zum Teil recht schmerzhaftes Ziehen an den Mutterbändern bemerkbar. Vor allem bei sehr großen Kindern oder Mehrlingen kommt es während Schwangerschaft und Geburt zu starken Dehnungen der Bänder.
  • Schwere körperliche Arbeit, vor allem das regelmäßige Heben schwerer Lasten
  • Starkes Übergewicht, chronische Verstopfung, chronischer Husten
  • Lageanomalien des Uterus
  • Auch die operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) kann zu einer Scheidensenkung führen. Nach dem Eingriff bleibt der sogenannte Scheidenblindsack übrig. Falls dieser während der Operation im Becken nicht ausreichend befestigt wurde, kann er sich später durch die Wirkung der Schwerkraft nach unten senken.

Wer hat ein hohes Risiko für Scheiden- und Gebärmuttersenkung?

Frauen mit einer angeborenen Bindegewebsschwäche tragen in Verbindung mit starken Belastungen des Beckenbodens ein besonders hohes Risiko, eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung zu erleiden. Zusätzlich wirken sich schwach entwickelnde Bauchmuskeln als risikoerhöhend aus, da diese ebenfalls dazu beitragen, Gebärmutter und Scheide an ihrem Platz zu halten.

Eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung kann sich nach und nach entwickeln oder – beispielsweise nach einer Geburt – ein vorübergehendes Ereignis sein. In diesem Fall bildet sie sich zurück, sobald die Belastung aufhört.

Ausprägungsgrade und Symptome der Scheiden- und Gebärmuttersenkung

Mediziner unterscheiden zwischen vier unterschiedlichen Graden einer Gebärmuttersenkung.

Eine Gebärmuttersenkung 1. Grades ist nur sehr geringfügig ausgeprägt. Von den betroffenen Frauen wird sie oft gar nicht bemerkt. Bei einer Senkung 2. Grades senkt sich der Uterus bis zur Scheide ab, beim 3. Grad ist sie in der Scheide sichtbar. Bei einer Gebärmuttersenkung 4. Grades handelt es sich um einen kompletten Prolaps (Gebärmutter- und Scheidenvorfall).

Welche Symptome sich aus einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung ergeben, hängt von der Ausprägung des Krankheitsbildes ab. Typische Anzeichen für eine Gebärmuttersenkung sind:

  • Zug- und Druckgefühl im Unterleib
  • Unterleibs- und Kreuzschmerzen, die sich vor allem nach körperlichen Anstrengungen melden
  • Fremdkörpergefühl in der Vagina
  • Häufiger Harndrang und Blasenschwäche.

Wann kommt es zu Blasenproblemen?

Blasenprobleme durch eine Gebärmuttersenkung zeigen sich immer dann, wenn der Uterus so weit abgesunken ist, dass er auf die Blase drückt. Falls sich auch die vordere Scheidenwand absenkt, kommt es zu einem Blasenvorfall, der sogenannten Zystozele. Sehr ausgeprägte Zystozelen haben oft Stressinkontinenz zur Folge: Beim Niesen, Husten und bei körperlichen Anstrengungen wird unwillkürlich Urin verloren.

Zum Teil treten Blasenentleerungsstörungen auf, der gestaute Restharn kann zu Harnwegsinfektionen führen. Eine Absenkung der hinteren Scheidenwand drückt auch den Enddarm in die Tiefe (Rektozele), was hartnäckige Verstopfungen zur Folge haben kann. Dieses Symptom tritt jedoch seltener auf als Zystozelen. Starke Schmerzen können entstehen, wenn durch die Senkung alte Narben oder Verwachsungen belastet werden.

Bei einem vollständigen Gebärmuttervorfall tritt der Muttermund nach außen. Durch die Zerstörung der Scheidenflora entstehen Scheidenentzündungen und durch den Einfluss von Druck und Reibung auf den Muttermund auch Druckgeschwüre. Betroffene Frauen leiden unter zum Teil blutigem Ausfluss und naturgemäß auch unter Schmerzen.

Diagnose und Therapie der Gebärmuttersenkung

Diagnose beim Frauenarzt

Eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung diagnostiziert der Frauenarzt während der normalen gynäkologischen Untersuchung. Der Grad der Senkung wird nach der Entfaltung der Scheide mit dem Spekulum sichtbar. Zysto- und Rektozelen lassen sich manuell ertasten.

Je nach dem Ausmaß der Gebärmuttersenkung und dem individuellen Beschwerdebild schließen sich möglicherweise weitere Untersuchungen an, beispielsweise ein Ultraschall der Nieren, um einen Harnstau auszuschließen.

Frau beim Frauenarzt

Therapien bei einer Gebärmuttersenkung

Die Therapie von Scheiden- und Gebärmuttersenkungen kann sowohl konservativ als auch durch eine Operation erfolgen. Grundsätzlich sollte man schon präventiv etwas tun, bevor es zu einer Senkung kommt. Die Art der Therapie hängt davon ab, wie weit die Senkung fortgeschritten ist, ob sich die Patientin noch Kinder wünscht, wie alt sie ist und ob sie eine Operation verkraftet.

Beckenbodentraining sinnvoll

Leichte Formen lassen sich gut durch regelmäßiges Beckenbodentraining therapieren und bilden sich dabei oft auch weitgehend zurück. Zusätzlich gibt es die Therapie mit speziellen Kugeln oder mit Elektrostimulation. Nach der Menopause – dem endgültigen Ausbleiben der Monatsblutung in den Wechseljahren – wird der Arzt eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung oft lokal durch östrogenhaltige Zäpfchen oder Cremes behandeln.

Wann ist eine Operation notwendig?

Bei schweren Senkungen gibt es zu einer Operation jedoch nur wenige Alternativen. Dabei nimmt der Arzt eine sogenannte Scheidenplastik vor – strafft also operativ die Scheidenwand – bringt Uterus, Blase und/oder Enddarm zurück an ihren Platz und fixiert sie dort.

Durch das Kürzen der Bänder können diese ihre Haltefunktion wieder übernehmen. Bei Frauen, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, wird der Arzt bei einer schweren Senkung oft zur Entfernung der Gebärmutter raten. Der Scheidenblindsack wird danach in der Beckenhöhle fixiert, um einen späteren Scheidenvorfall zu vermeiden.

Leider halten diese Operationen auch nicht ewig an. Daher ist ein Beckenbodentraining trotzdem wichtig.

Vorbeugung durch Beckenbodentraining, gesunde Ernährung, Sport

Vorbeugen lässt sich einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung durch verschiedene Methoden. Ärzte raten Frauen, die unter einer angeborenen oder erworbenen Schwäche des Bindegewebes leiden, zu regelmäßigem Beckenbodentraining, mit dem möglichst schon begonnen werden sollte, bevor sich die ersten Beschwerden und Senkungssymptome zeigen.

Ebenso wichtig sind eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige sportliche Betätigung, da sie Übergewicht wirkungsvoll verhindern. Ausreichende Bewegung stärkt zusätzlich die Bauch-, Unterleibs- und Beckenbodenmuskeln.

Welche Folgen hat eine Gebärmuttersenkung für spätere Schwangerschaften?

Auch bereits stärker ausgeprägte Scheiden- und Gebärmuttersenkungen stehen einer (erneuten) Schwangerschaft nicht entgegen. Allerdings kann es durch die stärkere Belastung von Muskeln, Bändern und Beckenboden während der Schwangerschaft zu einer Verstärkung der Symptome – vor allem von Blasenschwäche und Harninkontinenz – kommen.

Das Risiko einer Frühgeburt erhöht sich hierdurch nicht. Auch mit Geburtskomplikationen durch die Senkung ist nicht zu rechnen – ein lockerer Beckenboden ist kein Hindernis für die Geburt und erleichtert sie zum Teil sogar. Trotzdem sollten betroffene Frauen während der Schwangerschaft besonders gut auf ein regelmäßiges Beckenbodentraining achten.

Generell gilt: Jede Schwangerschaft und jede Geburt belasten den Beckenboden und den Halteapparat des Uterus. Auch ohne bekannte Bindegewebsschwäche sind während der Schwangerschaft Sport, Schwangerschaftsgymnastik und Beckenbodentraining wichtig.

Während der Geburt kann ein rechtzeitiger Dammschnitt dafür sorgen, dass der Beckenboden nicht zu stark belastet wird. Die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt ist – für alle Frauen, jedoch vor allem bei vorhandenen Schwächen des Bindegewebes und des Beckenbodens – wichtig.

Fazit

  • Eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung kann entstehen, wenn der Halteapparat der inneren Geschlechtsorgane seine Elastizität verliert. Als Folge senken sich Uterus und/oder Vagina tief ins kleine Becken ab.
  • Leichte Scheiden- und Gebärmuttersenkungen bereiten oft keinerlei Beschwerden, stärker ausgeprägte Formen müssen ärztlich behandelt werden.
  • Einer späteren Schwangerschaft und Geburt steht eine Gebärmuttersenkung nicht im Wege, auch Gefährdungen für Mutter und Kind sind damit nicht verbunden.
  • Zur Vorbeugung, aber auch zur Therapie von leichten Senkungen sind gezieltes Beckenbodentraining, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige sportliche Betätigung wichtig.
  • Während der Schwangerschaft und nach der Geburt helfen Schwangerengymnastik, Beckenbodentraining und Rückbildungsgymnastik dabei, dauerhafte Überdehnungen von Muskeln und Bindegewebe zu verhindern.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Jede Frau sollte täglich mehrmals den Beckenboden trainieren.
  • Ein leichte Übung ist es, den Urinstrahl auf der Toilette zu unterbrechen.
  • Eine weitere Übung ist es, das Schambein zum Nabel zu ziehen, es ein paar Sekunden zu halten und dann loszulassen. Das kann man überall täglich machen.
Arztgeprüft

Unsere Ratgeber:

Vorbeugung durch Beckenbodentraining, gesunde Ernährung und Sport – Eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung entsteht, wenn die Muskeln und Bänder des Halteapparats der inneren Geschlechtsorgane an Spannkraft verlieren und nicht mehr in der Lage sind, diese an ihrer anatomisch korrekten Position zu halten.


Ursachen für eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung

An der Entstehung einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung wirken meist mehrere Faktoren mit. Zu diesen gehören:

  • Der natürliche Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verliert der Halteapparat von Vagina und Uterus einen Teil seiner Elastizität. Spätestens nach dem Eintreten der Wechseljahre prägt sich eine – oft nur leichte – Scheiden- und Gebärmuttersenkung bei fast allen Frauen aus.
  • Schwangerschaft und vaginale Geburten: Jede Schwangerschaft und jede vaginale Geburt belastet den Beckenboden sowie die anderen Muskeln und Bänder im Unterleib. Während der Schwangerschaft macht sich diese Belastung beispielsweise durch ein zum Teil recht schmerzhaftes Ziehen an den Mutterbändern bemerkbar. Vor allem bei sehr großen Kindern oder Mehrlingen kommt es während Schwangerschaft und Geburt zu starken Dehnungen der Bänder.
  • Schwere körperliche Arbeit, vor allem das regelmäßige Heben schwerer Lasten
  • Starkes Übergewicht, chronische Verstopfung, chronischer Husten
  • Lageanomalien des Uterus
  • Auch die operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) kann zu einer Scheidensenkung führen. Nach dem Eingriff bleibt der sogenannte Scheidenblindsack übrig. Falls dieser während der Operation im Becken nicht ausreichend befestigt wurde, kann er sich später durch die Wirkung der Schwerkraft nach unten senken.

Wer hat ein hohes Risiko für Scheiden- und Gebärmuttersenkung?

Frauen mit einer angeborenen Bindegewebsschwäche tragen in Verbindung mit starken Belastungen des Beckenbodens ein besonders hohes Risiko, eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung zu erleiden. Zusätzlich wirken sich schwach entwickelnde Bauchmuskeln als risikoerhöhend aus, da diese ebenfalls dazu beitragen, Gebärmutter und Scheide an ihrem Platz zu halten.

Eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung kann sich nach und nach entwickeln oder – beispielsweise nach einer Geburt – ein vorübergehendes Ereignis sein. In diesem Fall bildet sie sich zurück, sobald die Belastung aufhört.

Ausprägungsgrade und Symptome der Scheiden- und Gebärmuttersenkung

Mediziner unterscheiden zwischen vier unterschiedlichen Graden einer Gebärmuttersenkung.

Eine Gebärmuttersenkung 1. Grades ist nur sehr geringfügig ausgeprägt. Von den betroffenen Frauen wird sie oft gar nicht bemerkt. Bei einer Senkung 2. Grades senkt sich der Uterus bis zur Scheide ab, beim 3. Grad ist sie in der Scheide sichtbar. Bei einer Gebärmuttersenkung 4. Grades handelt es sich um einen kompletten Prolaps (Gebärmutter- und Scheidenvorfall).

Welche Symptome sich aus einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung ergeben, hängt von der Ausprägung des Krankheitsbildes ab. Typische Anzeichen für eine Gebärmuttersenkung sind:

  • Zug- und Druckgefühl im Unterleib
  • Unterleibs- und Kreuzschmerzen, die sich vor allem nach körperlichen Anstrengungen melden
  • Fremdkörpergefühl in der Vagina
  • Häufiger Harndrang und Blasenschwäche.

Wann kommt es zu Blasenproblemen?

Blasenprobleme durch eine Gebärmuttersenkung zeigen sich immer dann, wenn der Uterus so weit abgesunken ist, dass er auf die Blase drückt. Falls sich auch die vordere Scheidenwand absenkt, kommt es zu einem Blasenvorfall, der sogenannten Zystozele. Sehr ausgeprägte Zystozelen haben oft Stressinkontinenz zur Folge: Beim Niesen, Husten und bei körperlichen Anstrengungen wird unwillkürlich Urin verloren.

Zum Teil treten Blasenentleerungsstörungen auf, der gestaute Restharn kann zu Harnwegsinfektionen führen. Eine Absenkung der hinteren Scheidenwand drückt auch den Enddarm in die Tiefe (Rektozele), was hartnäckige Verstopfungen zur Folge haben kann. Dieses Symptom tritt jedoch seltener auf als Zystozelen. Starke Schmerzen können entstehen, wenn durch die Senkung alte Narben oder Verwachsungen belastet werden.

Bei einem vollständigen Gebärmuttervorfall tritt der Muttermund nach außen. Durch die Zerstörung der Scheidenflora entstehen Scheidenentzündungen und durch den Einfluss von Druck und Reibung auf den Muttermund auch Druckgeschwüre. Betroffene Frauen leiden unter zum Teil blutigem Ausfluss und naturgemäß auch unter Schmerzen.

Diagnose und Therapie der Gebärmuttersenkung

Diagnose beim Frauenarzt

Eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung diagnostiziert der Frauenarzt während der normalen gynäkologischen Untersuchung. Der Grad der Senkung wird nach der Entfaltung der Scheide mit dem Spekulum sichtbar. Zysto- und Rektozelen lassen sich manuell ertasten.

Je nach dem Ausmaß der Gebärmuttersenkung und dem individuellen Beschwerdebild schließen sich möglicherweise weitere Untersuchungen an, beispielsweise ein Ultraschall der Nieren, um einen Harnstau auszuschließen.

Frau beim Frauenarzt

Therapien bei einer Gebärmuttersenkung

Die Therapie von Scheiden- und Gebärmuttersenkungen kann sowohl konservativ als auch durch eine Operation erfolgen. Grundsätzlich sollte man schon präventiv etwas tun, bevor es zu einer Senkung kommt. Die Art der Therapie hängt davon ab, wie weit die Senkung fortgeschritten ist, ob sich die Patientin noch Kinder wünscht, wie alt sie ist und ob sie eine Operation verkraftet.

Beckenbodentraining sinnvoll

Leichte Formen lassen sich gut durch regelmäßiges Beckenbodentraining therapieren und bilden sich dabei oft auch weitgehend zurück. Zusätzlich gibt es die Therapie mit speziellen Kugeln oder mit Elektrostimulation. Nach der Menopause – dem endgültigen Ausbleiben der Monatsblutung in den Wechseljahren – wird der Arzt eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung oft lokal durch östrogenhaltige Zäpfchen oder Cremes behandeln.

Wann ist eine Operation notwendig?

Bei schweren Senkungen gibt es zu einer Operation jedoch nur wenige Alternativen. Dabei nimmt der Arzt eine sogenannte Scheidenplastik vor – strafft also operativ die Scheidenwand – bringt Uterus, Blase und/oder Enddarm zurück an ihren Platz und fixiert sie dort.

Durch das Kürzen der Bänder können diese ihre Haltefunktion wieder übernehmen. Bei Frauen, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben, wird der Arzt bei einer schweren Senkung oft zur Entfernung der Gebärmutter raten. Der Scheidenblindsack wird danach in der Beckenhöhle fixiert, um einen späteren Scheidenvorfall zu vermeiden.

Leider halten diese Operationen auch nicht ewig an. Daher ist ein Beckenbodentraining trotzdem wichtig.

Vorbeugung durch Beckenbodentraining, gesunde Ernährung, Sport

Vorbeugen lässt sich einer Scheiden- und Gebärmuttersenkung durch verschiedene Methoden. Ärzte raten Frauen, die unter einer angeborenen oder erworbenen Schwäche des Bindegewebes leiden, zu regelmäßigem Beckenbodentraining, mit dem möglichst schon begonnen werden sollte, bevor sich die ersten Beschwerden und Senkungssymptome zeigen.

Ebenso wichtig sind eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige sportliche Betätigung, da sie Übergewicht wirkungsvoll verhindern. Ausreichende Bewegung stärkt zusätzlich die Bauch-, Unterleibs- und Beckenbodenmuskeln.

Welche Folgen hat eine Gebärmuttersenkung für spätere Schwangerschaften?

Auch bereits stärker ausgeprägte Scheiden- und Gebärmuttersenkungen stehen einer (erneuten) Schwangerschaft nicht entgegen. Allerdings kann es durch die stärkere Belastung von Muskeln, Bändern und Beckenboden während der Schwangerschaft zu einer Verstärkung der Symptome – vor allem von Blasenschwäche und Harninkontinenz – kommen.

Das Risiko einer Frühgeburt erhöht sich hierdurch nicht. Auch mit Geburtskomplikationen durch die Senkung ist nicht zu rechnen – ein lockerer Beckenboden ist kein Hindernis für die Geburt und erleichtert sie zum Teil sogar. Trotzdem sollten betroffene Frauen während der Schwangerschaft besonders gut auf ein regelmäßiges Beckenbodentraining achten.

Generell gilt: Jede Schwangerschaft und jede Geburt belasten den Beckenboden und den Halteapparat des Uterus. Auch ohne bekannte Bindegewebsschwäche sind während der Schwangerschaft Sport, Schwangerschaftsgymnastik und Beckenbodentraining wichtig.

Während der Geburt kann ein rechtzeitiger Dammschnitt dafür sorgen, dass der Beckenboden nicht zu stark belastet wird. Die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt ist – für alle Frauen, jedoch vor allem bei vorhandenen Schwächen des Bindegewebes und des Beckenbodens – wichtig.

Fazit

  • Eine Scheiden- und Gebärmuttersenkung kann entstehen, wenn der Halteapparat der inneren Geschlechtsorgane seine Elastizität verliert. Als Folge senken sich Uterus und/oder Vagina tief ins kleine Becken ab.
  • Leichte Scheiden- und Gebärmuttersenkungen bereiten oft keinerlei Beschwerden, stärker ausgeprägte Formen müssen ärztlich behandelt werden.
  • Einer späteren Schwangerschaft und Geburt steht eine Gebärmuttersenkung nicht im Wege, auch Gefährdungen für Mutter und Kind sind damit nicht verbunden.
  • Zur Vorbeugung, aber auch zur Therapie von leichten Senkungen sind gezieltes Beckenbodentraining, eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige sportliche Betätigung wichtig.
  • Während der Schwangerschaft und nach der Geburt helfen Schwangerengymnastik, Beckenbodentraining und Rückbildungsgymnastik dabei, dauerhafte Überdehnungen von Muskeln und Bindegewebe zu verhindern.
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Jede Frau sollte täglich mehrmals den Beckenboden trainieren.
  • Ein leichte Übung ist es, den Urinstrahl auf der Toilette zu unterbrechen.
  • Eine weitere Übung ist es, das Schambein zum Nabel zu ziehen, es ein paar Sekunden zu halten und dann loszulassen. Das kann man überall täglich machen.
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