Das erste Trimester » Von der Eizelle zum Fötus

Das erste Trimester » Von der Eizelle zum Fötus

Im ersten Schwangerschaftsdrittel entwickeln sich die wichtigsten Organe des Embryos, während die werdende Mutter häufig mit Beschwerden wie Übelkeit und Müdigkeit zu kämpfen hat. Diese Phase ist entscheidend für die Entwicklung des Kindes und erfordert mehrere medizinische Vorsorgeuntersuchungen wie Ultraschall und pränatale Diagnostik.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

Alle Beiträge des Experten

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Das erste Trimester umfasst die ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft. In diesem ersten Schwangerschaftsdrittel steht die Befruchtung und Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterhöhle sowie die rasante Entwicklung aller Organe, Gehirn und Kopf sowie der Extremitäten des Embryos im Mittelpunkt.


Von der befruchteten Eizelle zum Fötus

Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungsschritte des ungeborenen Kindes im ersten Trimester, die körperlichen und seelischen Veränderungen bei Schwangeren und die ersten wichtigen Untersuchungen beim Arzt.

Eine Schwangerschaft wird in drei Trimester unterteilt, wobei die Wochen nicht gleichmäßig verteilt sind. Die gängige Aufteilung in Deutschland sieht folgendermaßen aus:

  • Erstes Trimester: 1. bis 12. SSW
  • Zweites Trimester: 13. bis 28. SSW
  • Drittes Trimester: 29. bis 40. SSW

Erstes Trimester: Die ersten Schwangerschaftsanzeichen

Das Spannen der Brüste, Stimmungsschwankungen und ein Ziehen im Unterleib können erste Anzeichen einer bestehenden Schwangerschaft sein. Häufig werden diese Signale von Frauen mit der bevorstehenden Menstruation in Zusammenhang gebracht. Endgültige Gewissheit kann nach dem Ausbleiben der Regel ein Schwangerschaftstest oder ein Bluttest beim Arzt verschaffen.
In der 4. SSW kann es zur sogenannten Nidationsblutung kommen, die beim Einnisten des Embryos in die Gebärmutter auftritt. Sie macht sich als leichte Schmierblutung bemerkbar.

Auch wenn ein Babybauch in den ersten Wochen einer Schwangerschaft noch nicht zu sehen ist, haben viele Frauen mit typischen Beschwerden wie extremer Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Kreislaufproblemen zu kämpfen. Als besonders unangenehm wird die Morgenübelkeit empfunden, die die Schwangere nicht selten bis zur 12. SSW begleitet.

Das Ende des ersten Trimesters wird von vielen Schwangeren dagegen als sehr angenehm empfunden: Übelkeit und Erbrechen klingen in der Regel ab und auch die starke Müdigkeit weicht neuen Energien. Ab der 12. SSW ist ein sanfter Ausdauersport wie Schwimmen, Nordic Walking, Schwangerschaftsyoga oder ein ausgiebiger Spaziergang für Schwangere ideal. Beschwerden wie Rückenschmerzen kann durch regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden und die seelische Balance wird gefördert.

Die Entwicklung des Embryos in den ersten 12. SSW

Nach der Befruchtung nistet sich die Eizelle in der 4. SSW in der Gebärmutterschleimhaut ein. In den darauffolgenden 4 Wochen erfährt der Embryo einen wahren Entwicklungsschub: Das Herz beginnt zu schlagen, weitere lebenswichtige Organe und das Neuralrohr (Vorläufer von Rückenmark und Gehirn) bilden sich aus. Die Anlage aller wichtigen Organe ist zum Beginn des 3. Schwangerschaftsmonats abgeschlossen. Der Embryo wird nun als Fötus bezeichnet.

Die Entwicklung und Differenzierung des Nervensystems und des Gehirns steht in der 9. SSW im Vordergrund. Zu diesem Zeitpunkt ist die Plazenta vollständig entwickelt und übernimmt die Nahrungsversorgung des Babys bis zur Geburt. Am Ende des ersten Trimesters wiegt der Fötus rund 15 Gramm und hat eine Größe von bis zu 6 Zentimeter.

Die ersten drei Monate gelten in einer Schwangerschaft als besonders kritisch. Durch seine rasante Entwicklung ist der Embryo besonders anfällig für negative Einflüsse. Alkohol, Nikotin, Medikamente, Infektionen oder Röntgenstrahlung können im ersten Trimester zu schweren Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes führen. Aber auch starker Stress und ungesunde Ernährung können sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Schwangere sollten sich deshalb in dieser frühen Phase der Schwangerschaft viel Ruhe gönnen.

Am Ende des ersten Trimesters können Schwangere wieder durchatmen: Das Risiko einer Frühgeburt verringert sich ab der 12. SSW erheblich. Deshalb wählen viele werdende Eltern diesen Zeitpunkt, um Familie und Freunden von der Schwangerschaft zu erzählen.

Vorsorgeuntersuchungen im ersten Trimester

Nach einem positiven Schwangerschaftstest, der meistens zu Hause durchgeführt wird, sollten Frauen zwischen der 4. und 8. SSW ihren Gynäkologen aufsuchen. Dieser bestätigt die Schwangerschaft mit einem Bluttest und kontrolliert mit einem vaginalen Ultraschall, ob sich der Embryo in der Gebärmutter eingenistet hat. Darüber hinaus wird die Blutgruppe der werdenden Mutter bestimmt sowie ein Röteln-Test durchgeführt. Schließlich bekommen Schwangere ihren Mutterpass ausgehändigt, in dem alle wichtigen Werte bis zum Ende der Schwangerschaft festgehalten werden.

Zwischen der 9. und 12. SSW steht die erste Vorsorgeuntersuchung beim Arzt oder einer Hebamme an. Beim 1. Screening bestimmt der Arzt mit einem vaginalen Ultraschall, ob es sich um ein Baby oder Mehrlinge handelt. Außerdem wird die sogenannte Scheitel-Steiß-Länge des Babys gemessen und der voraussichtliche Geburtstermin festgelegt. Überprüft wird die Herztätigkeit sowie die altersgerechte Entwicklung der Organe und der Extremitäten. Zusätzlich werden bei der Schwangeren Urin, Blutdruck, Hämoglobin des Blutes und der Stand der Gebärmutter kontrolliert.

Bei Risikoschwangerschaften oder auch auf Wunsch der werdenden Eltern können Tests zur pränatalen Diagnostik durchgeführt werden. Die Chorionzottenbiopsie gibt ab der 10. SSW Aufschluss über Erbkrankheiten oder Fehlbildungen. Die Nackentransparenzmessung kann ab der 11. SSW Hinweise auf einen möglichen genetischen Defekt wie zum Beispiel Trisomie 21 (Down-Syndrom) geben. Während die Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse bezahlt werden, müssen die Tests zur pränatalen Diagnostik ohne medizinische Notwendigkeit von den werdenden Eltern übernommen werden.

Erstes Trimester im Überblick

  • Entwicklung von der Eizelle zum Embryo
  • Typische Schwangerschaftsanzeichen: Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen
  • Alle wichtigen Organe des Embryos werden gebildet
  • Besonders sensible Entwicklungsphase: Nikotin, Medikamente und Alkohol sind tabu
  • Die erste Vorsorgeuntersuchung beim Arzt steht an
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Gönn dir Zeit, dich an die Schwangerschaft zu gewöhnen
  • Es ist eine sehr große Umstellung im Leben einer Frau Akzeptiere Stimmungsschwankungen. Das gehört dazu
  • Nimm dir genügend Ruhe- und Auszeiten
Arztgeprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Expertenteam geprüft.

Dr. Verena Breitenbach

Die Autorin, Dr. Verena Breitenbach, ist eine ganzheitliche Frauenärztin mit internationalem Studium und breiter Ausbildung in Naturheilkunde, Psychosomatik, Onkologie und mehr…

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Das erste Trimester umfasst die ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft. In diesem ersten Schwangerschaftsdrittel steht die Befruchtung und Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterhöhle sowie die rasante Entwicklung aller Organe, Gehirn und Kopf sowie der Extremitäten des Embryos im Mittelpunkt.


Von der befruchteten Eizelle zum Fötus

Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungsschritte des ungeborenen Kindes im ersten Trimester, die körperlichen und seelischen Veränderungen bei Schwangeren und die ersten wichtigen Untersuchungen beim Arzt.

Eine Schwangerschaft wird in drei Trimester unterteilt, wobei die Wochen nicht gleichmäßig verteilt sind. Die gängige Aufteilung in Deutschland sieht folgendermaßen aus:

  • Erstes Trimester: 1. bis 12. SSW
  • Zweites Trimester: 13. bis 28. SSW
  • Drittes Trimester: 29. bis 40. SSW

Erstes Trimester: Die ersten Schwangerschaftsanzeichen

Das Spannen der Brüste, Stimmungsschwankungen und ein Ziehen im Unterleib können erste Anzeichen einer bestehenden Schwangerschaft sein. Häufig werden diese Signale von Frauen mit der bevorstehenden Menstruation in Zusammenhang gebracht. Endgültige Gewissheit kann nach dem Ausbleiben der Regel ein Schwangerschaftstest oder ein Bluttest beim Arzt verschaffen.
In der 4. SSW kann es zur sogenannten Nidationsblutung kommen, die beim Einnisten des Embryos in die Gebärmutter auftritt. Sie macht sich als leichte Schmierblutung bemerkbar.

Auch wenn ein Babybauch in den ersten Wochen einer Schwangerschaft noch nicht zu sehen ist, haben viele Frauen mit typischen Beschwerden wie extremer Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Kreislaufproblemen zu kämpfen. Als besonders unangenehm wird die Morgenübelkeit empfunden, die die Schwangere nicht selten bis zur 12. SSW begleitet.

Das Ende des ersten Trimesters wird von vielen Schwangeren dagegen als sehr angenehm empfunden: Übelkeit und Erbrechen klingen in der Regel ab und auch die starke Müdigkeit weicht neuen Energien. Ab der 12. SSW ist ein sanfter Ausdauersport wie Schwimmen, Nordic Walking, Schwangerschaftsyoga oder ein ausgiebiger Spaziergang für Schwangere ideal. Beschwerden wie Rückenschmerzen kann durch regelmäßige Bewegung vorgebeugt werden und die seelische Balance wird gefördert.

Die Entwicklung des Embryos in den ersten 12. SSW

Nach der Befruchtung nistet sich die Eizelle in der 4. SSW in der Gebärmutterschleimhaut ein. In den darauffolgenden 4 Wochen erfährt der Embryo einen wahren Entwicklungsschub: Das Herz beginnt zu schlagen, weitere lebenswichtige Organe und das Neuralrohr (Vorläufer von Rückenmark und Gehirn) bilden sich aus. Die Anlage aller wichtigen Organe ist zum Beginn des 3. Schwangerschaftsmonats abgeschlossen. Der Embryo wird nun als Fötus bezeichnet.

Die Entwicklung und Differenzierung des Nervensystems und des Gehirns steht in der 9. SSW im Vordergrund. Zu diesem Zeitpunkt ist die Plazenta vollständig entwickelt und übernimmt die Nahrungsversorgung des Babys bis zur Geburt. Am Ende des ersten Trimesters wiegt der Fötus rund 15 Gramm und hat eine Größe von bis zu 6 Zentimeter.

Die ersten drei Monate gelten in einer Schwangerschaft als besonders kritisch. Durch seine rasante Entwicklung ist der Embryo besonders anfällig für negative Einflüsse. Alkohol, Nikotin, Medikamente, Infektionen oder Röntgenstrahlung können im ersten Trimester zu schweren Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes führen. Aber auch starker Stress und ungesunde Ernährung können sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Schwangere sollten sich deshalb in dieser frühen Phase der Schwangerschaft viel Ruhe gönnen.

Am Ende des ersten Trimesters können Schwangere wieder durchatmen: Das Risiko einer Frühgeburt verringert sich ab der 12. SSW erheblich. Deshalb wählen viele werdende Eltern diesen Zeitpunkt, um Familie und Freunden von der Schwangerschaft zu erzählen.

Vorsorgeuntersuchungen im ersten Trimester

Nach einem positiven Schwangerschaftstest, der meistens zu Hause durchgeführt wird, sollten Frauen zwischen der 4. und 8. SSW ihren Gynäkologen aufsuchen. Dieser bestätigt die Schwangerschaft mit einem Bluttest und kontrolliert mit einem vaginalen Ultraschall, ob sich der Embryo in der Gebärmutter eingenistet hat. Darüber hinaus wird die Blutgruppe der werdenden Mutter bestimmt sowie ein Röteln-Test durchgeführt. Schließlich bekommen Schwangere ihren Mutterpass ausgehändigt, in dem alle wichtigen Werte bis zum Ende der Schwangerschaft festgehalten werden.

Zwischen der 9. und 12. SSW steht die erste Vorsorgeuntersuchung beim Arzt oder einer Hebamme an. Beim 1. Screening bestimmt der Arzt mit einem vaginalen Ultraschall, ob es sich um ein Baby oder Mehrlinge handelt. Außerdem wird die sogenannte Scheitel-Steiß-Länge des Babys gemessen und der voraussichtliche Geburtstermin festgelegt. Überprüft wird die Herztätigkeit sowie die altersgerechte Entwicklung der Organe und der Extremitäten. Zusätzlich werden bei der Schwangeren Urin, Blutdruck, Hämoglobin des Blutes und der Stand der Gebärmutter kontrolliert.

Bei Risikoschwangerschaften oder auch auf Wunsch der werdenden Eltern können Tests zur pränatalen Diagnostik durchgeführt werden. Die Chorionzottenbiopsie gibt ab der 10. SSW Aufschluss über Erbkrankheiten oder Fehlbildungen. Die Nackentransparenzmessung kann ab der 11. SSW Hinweise auf einen möglichen genetischen Defekt wie zum Beispiel Trisomie 21 (Down-Syndrom) geben. Während die Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse bezahlt werden, müssen die Tests zur pränatalen Diagnostik ohne medizinische Notwendigkeit von den werdenden Eltern übernommen werden.

Erstes Trimester im Überblick

  • Entwicklung von der Eizelle zum Embryo
  • Typische Schwangerschaftsanzeichen: Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen
  • Alle wichtigen Organe des Embryos werden gebildet
  • Besonders sensible Entwicklungsphase: Nikotin, Medikamente und Alkohol sind tabu
  • Die erste Vorsorgeuntersuchung beim Arzt steht an
Tipps von Gynäkologin Dr. Verena Breitenbach
  • Gönn dir Zeit, dich an die Schwangerschaft zu gewöhnen
  • Es ist eine sehr große Umstellung im Leben einer Frau Akzeptiere Stimmungsschwankungen. Das gehört dazu
  • Nimm dir genügend Ruhe- und Auszeiten
Arztgeprüft

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